Die Schweizer Landschaft fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Wie sonst kann man sein Auto in einem Tal parken, mit dem Bus rund tausend Höhenmeter hochfahren und ins nächste Tal gelangen? Genau das ist das Rosenlauital – ein Tal, das versteckt im Haslital liegt. Es wird euch mit seiner Schönheit und unglaublichen Vielfalt verzaubern. Meine Tochter und ich haben die Route von der Schwarzwaldalp durch das Rosenlauital entlang des Rychenbachs bis zum Reichenbachfall unternommen, mit einem Abstecher in die Gletscherschlucht Rosenlaui – ein UNESCO-Welterbe.
Ausgangspunkt Meiringen
Mit dem Auto: Von Bern aus nehmen Sie die Autobahn A8 in Richtung Interlaken/Brienz/Meiringen. Folgen Sie bei der Ausfahrt dem braunen Schild „Bergbahnen Meiringen“. Der grosse, gebührenpflichtige Parkplatz Talstation Alpbach befindet sich direkt gegenüber der Bushaltestelle, von der aus es weitergeht. Das ganztägige Parkieren kostet 5 Franken.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit dem Zug bis zum Bahnhof Meiringen, von dort mit dem Bus 164 bis zur Haltestelle Schwarzwaldalp (siehe unten).
PostAuto-Fahrt
Der Höhepunkt der Reise war die Fahrt mit dem gelben Postauto von Meiringen auf die Schwarzwaldalp. In der Hochsaison (Anfang Juni bis Mitte Oktober) fährt die Linie 164 bis ins Rosenlauital. Wie ich schon schrieb, befindet sich die Haltestelle Meiringen, Alpbach Parkplatz direkt gegenüber dem Parkplatz. Die Linie bietet täglich nur acht Verbindungen an (stündlich, immer um x.22 Uhr, also plant eure Ankunft gut!). Informationen zum Fahrplan und zur Fahrzeit findet man auf der Website von PostAuto. Ein Billett Meiringen, Alpbach Parkplatz – Schwarzwaldalp kostet CHF 15.10 mit Halb-Tax. In der Hochsaison (oder wenn das Wetter ideal zum Wandern ist und mehr Wanderer erwartet werden) fahren zwei Busse hintereinander.
Die 12 Kilometer lange Strecke kann mit dem Bus in ca. 40 Minuten bewältigt werden. Ich schreibe „etwa“, der Fahrplan sagt 38 Minuten, aber die kurvenreiche Straße ist so eng, dass entgegenkommende Busfahrer warten müssen, um einander auszuweichen. Außerdem ertönt ständig das warnende Hupen „tatüü tataa“, um den entgegenkommenden Autofahrern ihre Anwesenheit zu signalisieren, und sie müssen oft warten, bis das Auto rückwärts an eine Stelle fährt, an der sie einander ausweichen können. Aber nicht nur deshalb ist es eine abenteuerliche Fahrt. Die Fahrer haben Mikrofone an und geben den Fahrgästen spannende Informationen über Orte entlang der Strecke. Hier ist ein Video von unserer Fahrt.
Historische Säge Schwarzwaldalp
An der Endstation auf der Schwarzwaldalp angekommen, können Sie die über 100 Jahre alte historische Säge besuchen. Sie ist in den Sommermonaten an mehreren Tagen in der Woche in Betrieb und kann besichtigt werden. Wir wussten das nicht, deshalb habe ich sie nur von aussen fotografiert.
Dem Rychenbach entlang
Dann geht es weiter auf einer Route entlang des Rychenbachs. Nach etwa einem Kilometer gibt es einen schönen Grillplatz. Der Weg verläuft an einigen Stellen entlang des Flusses, auf einem Pfad entlang der Strasse.
Gletscherschlucht Rosenlaui
Nach etwa zwei Kilometern erreicht man die Gletscherschlucht Rosenlaui. Es lohnt sich, hier einen Abstecher zu machen, auch wenn es etwa 1,5 Kilometer mehr sind. Aber es lohnt sich! Nach dem Kauf der Tickets (Erwachsene 10 CHF, Kinder 5 CHF) kann man sich am Kiosk für die nächste Strecke stärken. Hier gibt es leckeren, hausgemachten Kuchen, aber auch andere hausgemachte Produkte wie Käse oder Sirup zu kaufen.
Vom 9. Mai bis 30. September 2024 ist die Schlucht täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, vom 1. Oktober bis 20. Oktober 2024 täglich von 9 bis 17 Uhr.
In der Schlucht wird man von einem beeindruckenden Wasserfall begrüsst, dessen Stärke natürlich vom Wetter und der Jahreszeit abhängt. Man steigt 115 Meter durch die Schlucht über 12 Tunnels (der längste ist 34 Meter lang und weist sogar mit einer 90 Grad Drehung im Berginnen) und mehr als 200 Stufen auf. Im Abstieg geht es über einen Kiesweg mit Tritten mit Stufen durch den Bergwald zurück zum Eingang. Insgesamt dauert die Tour etwa 45 Minuten, je nach Tempo.
Mittagessen im Hotel Rosenlaui
Das historische Hotel Rosenlaui liegt nur 5 Gehminuten von der Schlucht entfernt. An heissen Sommertagen bietet es eine angenehme, mit Sonnenschirmen überdachte Aussenterrasse. Und obwohl die Preise hier etwas höher sind, sollte man zumindest etwas von der lokalen Speisekarte probieren.
Das Rosenlauital
Dann wartet der (meiner Meinung nach) schönste Teil der Strecke auf einen. Der Weg verläuft fast entlang des Rychenbachs. Das breite Tal des blassblauen Gletscherflusses ist absolut atemberaubend. In der Nähe des Wegweisers Gschwantenmad befindet sich eine weitere Feuerstelle.
Die abwechslungsreiche Route verläuft auf natürlichen Wegen (einige mit Wurzeln, andere mit Stufen). Schattige Waldabschnitte wechseln sich mit offenen Weiden ab. Ab dem Restaurant Kaltenbrunnen (siehe Foto unten) verläuft der Weg etwa einen Kilometer lang entlang der Strasse. Ja, es ist auf der Strasse, wo Autos und Busse sind zu vermeiden, so vorsichtig sein.
Der Abstieg nach Zwirgi beginnt, wenn man die Asphaltstrasse überquert. Seid vorsichtig, die Steine können rutschig sein!
Reichenbachfall
Das Gasthaus Zwirgi ist ein wichtiger Wegweiser. Von hier aus kann man entweder zu Fuss weiter nach Meiringen gehen (aber es ist ein wirklich steiler Abstieg), mit dem Bus oder mit dem Trottinett. Ich empfehle Ihnen aber, noch 15 Minuten weiterzugehen und den eindrücklichen Reichenbachfall zu besuchen. Von hier aus geht es mit der historischen Reichenbachfall-Bahn hinunter. Hier findet ihr ein Video, das zeigt, was für eine beeindruckende Wassermasse das ist, besonders nach Regenfällen. Am Ende fährt man einfach mit der historischen Reichenbachfall-Bahn hinunter.
Zusammenfassung
- Die Strecke inklusive Abstecher zur Gletscherschlucht ist 10 Kilometer lang.
- Die Länge der Route kann bei Bedarf angepasst werden, da die Route im Tal in regelmässigen Intervallen an den Postautohaltestellen vorbeiführt.
- Die Strecke ist nicht mit einem Kinderwagen befahrbar.