Vom Korn zum frischen Brot: Ein Besuch im Mühlerama in Zürich

Wir betreten das Backsteingebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, in dem sich das Mühlerama Museum befindet. Wie der Name schon sagt, war dies einst eine Mühle, aber jetzt wurde der Ort nicht nur in ein Museum für Lebensmittel und Esskultur, sondern auch in ein lebendiges Kulturzentrum umgewandelt. Obwohl es außerhalb des Stadtzentrums liegt, lohnt sich ein Ausflug hierher, sei es mit Familie und Freunden oder für einen besonderen Anlass wie eine Geburtstagsfeier. Dieses einzigartige Erlebnis versetzt euch in die Zeit zurück, als Mehl noch auf traditionelle Weise hergestellt wurde, und ihr könnt ein knuspriges Brötchen aus eigener Herstellung mitnehmen.

Hinweis: Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit der Kinderregion verfasst, die uns eingeladen hat, interessante und ungewöhnliche Orte in Winterthur und Zürich für euch zu entdecken.

Wo sich das Museum Mühlerama befindet und wie man dorthin gelangt

Das Mühlerama befindet sich im Hinterhof des Komplexes Alte Mühle Tiefenbrunnen an der Seefeldstrasse 231, 8008 Zürich. Kostenpflichtige Parkplätze befinden sich direkt gegenüber dem Komplex an der Seefeldstrasse oder am Bahnhof Tiefenbrunnen.

Das Mühlerama ist auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Zürich sehr gut erreichbar: Der Bahnhof Tiefenbrunnen ist nur 2 Gehminuten entfernt. Die Trams 2 und 4 (Haltestelle Bahnhof Tiefenbrunnen) und die Buslinien 912 und 916 halten ebenfalls am Bahnhof Tiefenbrunnen. Man kann sogar mit dem Schiff anreisen.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Das Mühlerama ist dienstags bis sonntags geöffnet. Dienstags, donnerstags, freitags und samstags von 14 bis 18 Uhr, mittwochs von 14 bis 21 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 15 CHF und für Kinder von 6 bis 18 Jahren 9 CHF.

Mühle Tiefenbrunnen

Noch bevor das Gebäude zum Mahlen von Getreide genutzt wurde, diente es zunächst als Brauerei. 1913 wurden die Brauereigebäude von den Müllern Wehrli & Koller gekauft, die das Hauptgebäude in eine grosse Mühle mit elektrischem Riemenantrieb umwandelten. Interessanterweise verwaltet die Familie Wehrli den Komplex der Alten Mühle Tiefenbrunnen noch heute. Heute ist es ein lebendiges Kulturzentrum, das das Mühlerama Museum, das Miller’s Studio Theatre, das Restaurant Blaue Ente, Konferenzräume, das Café Kornsilo, Ateliers und andere Gewerbe- und Wohnräume umfasst. Das Mühlerama Museum pflegt noch immer die Tradition der Mehlherstellung und bietet interaktive Ausstellungen, Workshops und Führungen, die sich mit der Geschichte und Kultur des Essens befassen.

Backwerkstatt

Im Eintrittspreis inbegriffen ist, dass ihr in Mühlerama euer eigenes Brot backen könnt. Buchstäblich von Grund auf, oder besser gesagt vom Korn. Euer Besuch beginnt mit einer Handvoll Weizenkörnern, die ihr in einem Metallbecher erhaltet. Als Nächstes kommt der praktische Teil: das Mahlen eures Mehls. Mit der traditioneller oder mechanischer Mühlen, die ihr ausprobieren könnt, erfahrt ihr aus erster Hand, wie die Menschen früher Getreide gemahlen haben – von sich drehenden Steinen bis hin zu Handkurbeln. Unter Anleitung des freundlichen Museumspersonals mischt ihr Hefe, Wasser und Salz unter das frisch gemahlene Mehl, um euren Brotteig herzustellen. Daraus formt ihr euer zukünftiges Zvieri (der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!). Wenn eure Führung vorbei ist, könnt ihr euer Brot mit nach Hause nehmen. Warm und duftend ist es mehr als nur ein leckerer Genuss – es ist eine handgemachte Erinnerung an euren Besuch im Mühlerama und wohl das beste Souvenir überhaupt.

Mühlerama-Tour

Während das Brot backt (ca. 35–40 Minuten), kann man das Museum besichtigen (ein Audioguide ist verfügbar). Ausserdem gibt es jeden Nachmittag gegen 15 Uhr eine geführte Tour. Diese sollte man nicht verpassen, da die Glocke dazu aufruft. Der Müller führt einen dann durch das Gebäude und erklärt verschiedene interessante Fakten – von den arbeitenden Mühlenmaschinen (die von Riemen angetrieben werden) bis hin zu den verschiedenen Mehlsorten und wie sie gemahlen werden. Ein Höhepunkt am Ende der Führung ist die Fahrt auf der hölzernen Spiral-Mühlrutschen auf dem Mühlensack – für Kinder und Erwachsene gleichermassen. Und das so oft man möchte!

Kornsilo Café

Vor der Besichtigung des Mühlerama-Museums genossen wir einen Sonntagsbrunch im Café Kornsilo. Wie der Name schon sagt, befindet es sich in einem ehemaligen Kornsilo. Die Einzigartigkeit des Ortes – der industrielle Retro-Look – ist also garantiert, ebenso wie die Auswahl an spannenden Gerichten – von traditionellen Eiern Benedict bis hin zu einem vielleicht ungewöhnlichen Shakshuka. Es gibt eine Kinderecke, Hochstühle und viele Tische im Freien. Man sollte sich darauf einstellen, dass es drinnen etwas lauter wird, wenn so viele Kinder da sind.

Zusammenfassung

  • Da sich das Museum über mehrere Stockwerke erstreckt, ist die Besichtigung nicht mit einem Kinderwagen möglich.
  • Bucht euren Sonntagsbrunch im Voraus.
  • Die Beschreibungen sind auf Deutsch und Englisch.
  • An der Kasse befindet sich ein Souvenirgeschäft, in dem man nicht nur Backzubehör (Kochbücher oder nützliche Küchenhelfer), sondern auch verschiedene Mehlsorten kaufen kann.

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Autorin

Hana Hurábová

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