5 + 1 Gründe, die Stadt Zug zu besuchen

Während meiner neun Jahre in der Schweiz habe ich die Stadt Zug am gleichnamigen See nicht ein einziges Mal besucht. Und dann, plötzlich, innerhalb weniger Monate, war ich dreimal dort! Ihr wisst wahrscheinlich, dass diese Besuche vor allem wegen der Eishockeyspiele unserer Sprösslinge stattfanden 😉 Beim ersten Besuch war das Wetter so schön, dass ich auf den Zugerberg stieg und den Zugiblubbi Erlebnisweg wanderte, der auch einer der Wandertipps in meinem Buch „Die 44 schönsten Familien Wanderungen“ wurde. Aber auch bei späteren Besuchen, als das Wetter nicht so toll war, gab es in Zug viel zu entdecken. Ich denke, es ist für jeden etwas dabei. Es ist schade, dass diese Stadt im Schatten des viel bekannteren Luzerns so wenig bekannt ist. Zug hat für jeden etwas zu bieten.

Wo liegt Zug und wie kommt man hierher?

Zug liegt am nordöstlichen Ufer des Zugersees in der Zentralschweiz, 23 Kilometer südlich von Zürich (bei einer Fluglinie). Mit dem Zug erreicht man Zug von Zürich aus in 21 bis 47 Minuten (je nach Zugverbindung), von Luzern aus in 18 bis 30 Minuten und von Bern aus in etwa eineinhalb Stunden.

1. Zug für Geschichtsliebhaber

Man könnte sich fragen, warum Zug Zug heisst. Aber der Name Zug wurde der Stadt schon lange vor dem Bau der Eisenbahn gegeben. Der Name Zug geht auf das althochdeutsche Gattungswort zug ‹Ziehen, Zug, (Fisch-)Fang, das Einziehen der Fischernetze› zurück. Das Gattungswort für einen Ort, an dem der Fischfang erlaubt war, wurde allmählich auf das dort gelegene Fischerdorf übertragen und damit sekundär zum Ortsnamen.* Archäologische Funde in der Umgebung von Zug weisen auf eine römische Siedlung hin. Dennoch wurde die Stadt im frühen 13. Jahrhundert unter den Grafen von Kyburg gegründet. Zug entwickelte sich bald zu einem wichtigen regionalen Zentrum. Zwischen 1230 und 1830 war es ein Umschlagplatz für wertvolle Güter wie Salz, Wein, Stoffe, Getreide, Käse und Öl, die auf dem Saumweg zwischen dem Zürichsee und der Innerschweiz transportiert wurden. Die Waren wurden an verschiedenen Stellen des Sees in der Altstadt und der Vorstadt auf Schiffe umgeladen. Von der mittelalterlichen Handels- und Verkehrspolitik zeugen die zahlreichen erhaltenen Gebäude im Zentrum der Altstadt, von denen die meisten längst nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck dienen.** Die Altastadthalle zum Beispiel ist ein prächtiges Holzhaus, das zwischen 1427 und 1435 erbaut wurde. Es wurde ursprünglich als Laden genutzt und ist mit dem Fischereimuseum verbunden. Zwischen 1977 und 1990 diente es als Kunsthaus, und seit 1993 nutzt die Stadt es als Kunstgalerie für Ausstellungen und ähnliche Veranstaltungen.

Als Zeugnis der Zuger Fischereigeschichte trägt der Hauptplatz der Altstadt den Namen Fischmarkt, in dessen Nähe sich auch das Fischerei-Museum befindet. Neben dem findet man in Zug auch Museum für Urgeschichte(n), das Kunsthaus, das Afrika-Museum und vor allem das Museum Burg Zug, das die Geschichte der Stadt Zug vom Hochmittelalter bis zur Gegenwart präsentiert.

2. Zug für Essensliebhaber

In der Schweiz gibt es vier Restaurants mit drei Michelin-Sternen. Aber die Schweizer legen mehr Wert auf die Bewertungen im GaultMillau-Führer als auf die Michelin-Sterne. Und da tauchen zum Beispiel das Restaurant Zur Taube (15 Punkte im Führer) und das Gasthaus Rahthauskeller (17 Punkte) auf. Neben den Haute Cuisine-Restaurants kann man sich auch in anderen malerischen Restaurants und deren Gärten mit Blick auf den See verwöhnen lassen, die weniger glanzvoll sind.

3. Zug für Tierliebhaber

Wenn ihr mit Kindern nach Zug kommt, die keine Lust auf Städtetourismus haben, könnt ihr versuchen, sie zu den Tieren zu locken. An der Alpenquai-Promenade gibt es ein Gehege mit Sikahirschen, für die man mit ein paar Münzen Futter kaufen kann, und wenn man über den Zaun greift, fressen sie einem buchstäblich „aus der Hand“. Näher am Stadtzentrum befinden sich zur Abwechslung eine Fasanerie (aus dem Jahr 1897!) und eine Voliere. Beide beherbergen rund 50 Arten einheimischer und exotischer Vögel. Wenn man Tiere in freier Wildbahn erleben möchte, sollte man auf den Zugerberg fahren, wo Kühe weiden.

4. Zug für Entspannungsliebhaber

Ich liebe Schweizer Seestädte. Sie sind die perfekten Orte zum Entspannen. Versuche einmal, auf einer Promenadenbank zu sitzen und gar nichts zu tun. Einfach das Treiben beobachten und die schönen Berge im Hintergrund. Man kann auch an Bord der Kreuzfahrtschiffe entspannen, die in der Hochsaison vom örtlichen Hafen abfahren und einen auf eine angenehme Fahrt auf dem See mitnehmen.

5. Zug für Wanderliebhaber

Wenn ihr gerne wandert, solltet ihr euch auf den Zugerberg begeben. Hier kann man mit den Kindern den 5,5 km langen Zugiblubbi-Erlebnisweg begehen, wo es mehrere interaktive Stationen, schöne Grillplätze, Aussichtspunkte, Restaurants und die Suche nach dem gestohlenen Diamantenschatz gibt. Ausserdem ist er kinderwagentauglich.

+1 Zug für Eishockeyliebhaber

Ja, zum Schluss erlaube ich mir zu erwähnen, warum wir nach Zug gefahren sind, nämlich zum Eishockey. Der tschechische Stürmer Jan Kovář spielt für den lokalen Verein EV Zug. Wir haben ihn zwar noch nicht live in Zug getroffen, aber zumindest ein Foto am Eingang der Bossard Arena erwärmt unsere Herzen, wenn wir einen tschechischen Fussabdruck in der Schweiz sehen.

Was ist mit euch? Habt ihr Zug schon einmal besucht? Wie hat es euch hier gefallen? Erzähl es mir in den Kommentaren!

* Wikipedia

** Zug Tourismus

Kategorien: Städte
Wandern mit Kindern: Breggia-Schlucht, Tessin
Wandern mit Kindern im Jurapark Aargau: Perimukweg Biberstein

Autorin

Hana Hurábová

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