Murten – das mittelalterliche Zähringerstädtchen

Aktualisierung: 17.6.2021

Die Skisaison ist für dieses Jahr bereits beendet und mit dem Einzug des Frühlings ist es wieder die Zeit für Ausflüge in andere Orte als die verschneiten Alpen 🙂 Gestern ging es nach Murten, das etwa dreißig Kilometer westlich von Bern liegt und eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte der Schweiz ist.

Murten liegt am Murtensee, der hier als wärmster See der Schweiz gilt und durch Kanäle mit dem Neuenburgersee und dem Bielersee verbunden ist. Zusammen bilden sie das Pays de Trois Lacs (Drei-Seen-Land). *

Geschichte von Murten

Die erste Erwähnung von Murten geht auf das Jahr 515 zurück – es war ein Verteidigungsort namens „Muratum“. Die Stadt selbst wurde 1159-1179 von Herzog Berchtold IV. von Zähringen als Westbefestigung gegründet. Murten wurde dann vom deutschen Kaiser Friedrich II. als „freie Reichsstadt“ anerkannt. 1476 belagerte der Burgunderherzog Karl der Kühne die Stadt, wurde aber vom Schweizer Heer besiegt – seither wird der 22. Juni als Jahrestag der Schlacht von Murten gefeiert. 1798 wird die Stadt von den Franzosen besetzt und 1803 übergibt Napoleon die Stadt Murten, die seit 300 Jahren unter der Herrschaft sowohl des Kantons Bern als auch des Kantons Freiburg steht, an den Kanton Freiburg.

Obwohl Murten nur etwas mehr als 6.000 Einwohner hat, kann es sich mit dem Status einer Stadt rühmen, obwohl normalerweise ein Ort mit mehr als 10.000 Einwohnern als Stadt gilt. Zahlreiche historische Bauwerke sind hier erhalten geblieben, darunter ein Schloss, Befestigungsanlagen und die typischen Lauben, die auch in Bern zu finden sind. Die Mehrheit der 6.000 Einwohner spricht Deutsch (73 %), eine Minderheit (14 %) betrachtet Französisch als ihre Muttersprache.

Altstadt von Murten

Wir begannen unseren Stadtrundgang am Berntor, dessen Turm stark an die Zytglogge in Bern erinnert (auf der linken Seite vor dem Berntor befindet sich ein grosser Parkplatz, Parkmöglichkeiten gibt es auch entlang der Längmatt).

Das historische Zentrum von Murten besteht aus drei von Lauben gesäumten Kopfsteinpflasterstrassen (Rathausgasse, Hauptgasse und Deutsche Kirchgasse), die hauptsächlich Restaurants und verschiedene Geschäfte beherbergen. Leider wird der angenehme Stadtbummel etwas durch den Autoverkehr unterbrochen, der sonst in historischen Stadtkernen eher die Ausnahme ist.

Schloss Murten

Das Innere des Schlosses ist nicht öffentlich zugänglich, aber zumindest der Schlosshof, von dessen Terrasse aus man einen schönen Blick auf den Murtensee, den Mont Vully und den Jura hat, ist zugänglich.

Ringmauer

Der Highlight des Besuchs im historischen Teil der Stadt ist die begehbare Ringmauer aus dem 15. Jahrhundert mit einem schönen Blick über die Altstadtdächer. Die Festungsmauer wurden in mehreren Phasen und aus verschiedenen Materialien wie Kies, Tuffstein (ein vulkanisches Gestein) und Sandstein errichtet. Die unteren 15 Steinschichten stammen aus der Zeit vor dem Bau der Stadt (12. Jahrhundert).*

Murten im Winter und Sommer

Schwimm- und Strandbad

Schwimmen im Pool und im See, das ist das Schwimm- und Strandbad Murten, nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Es gibt kostenlose Parkplätze direkt neben dem Schwimmbad, ein Selbstbedienungsrestaurant (es gibt sogar Pizza!) und ein Buffet vor Ort. Kinder werden die Wasserrutsche und den Spielplatz am Seestrand lieben.

Murten Lichtfestival

Anfang 2020 hatte Murten bereits sein fünftes Lichterfest undknackte mit mehr als 90.000 Besuchern den Rekord der Vorjahre. Ich glaube, dass nach einer Covid-Pause eine weitere Ausgabe in der zweiten Januarhälfte 2022 stattfinden wird, denn es ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn die Temperaturen zu dieser Jahreszeit unter Null liegen werden 🙂 .

*Quelle

Kategorien: Städte
Unser Besuch in Maison Cailler

Autorin

Hana Hurábová

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