Ein köstliches Erlebnis: CHEZ Camille Bloch

Als ich zum ersten Mal auf der Freizeit.ch (Schweizer Freizeitportal) und einem Tipp für den Besuch des neu eröffneten Besucherzentrums der Schokoladenfabrik Camille Bloch entdeckte, entschied ich mich sofort für unser nächstes Ausflugsziel! Allerdings muss ich hier gestehen, bis dahin wusste ich nicht, dass die berühmten Ragusa und Torino Schokoriegel aus einer Fabrik kommen! Und selbst der Name Camille Bloch hat mir nicht geklingelt :O Und deshalb wollte ich CHEZ Camille Bloch so schnell wie möglich besuchen!

Aktualisiert: 22.4.2024

Anreise

Der Hauptsitz der Camille Bloch SA befindet sich an der Grand-Rue 21 am Stadtrand von Courtelary, im französischsprachigen Teil des Kantons Bern (auch Bernese-Jura genannt). Von Bern aus erreichen Sie uns mit dem Auto in etwa einer Stunde.

2608 Courtelary, Švýcarsko

Das Parken im Freien ist kostenlos, es ist nur wenige Schritte vom Besucherzentrum entfernt.

Der Eintritt für Erwachsene beträgt 15 CHF, für Kinder (6 – 16 Jahre) 9CHF. Es gibt auch ein Familienticket (1+3 und 2+2) für 40 CHF.

Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 9:30 bis 18:00 Uhr. Auf der Website findet ihr spezielle Öffnungszeiten an Feiertagen und freien Tagen.

Zwischen der Kasse und dem Shop/Café befindet sich eine Garderobe, in der ihr eure Mäntel lassen könnt (Schränke für Rucksäcke und Tasche für 2CHF Pfand). Über die Drehkreuze gelanget ihr zum Ausstellungsbereich. Die Führung ist nicht organisiert, das Tempo des Genießens der Ausstellung liegt allein bei euch.

Ein bisschen Geschichte

Wie in der Schweiz üblich, ist die Schokoladenfabrik Camille Bloch ein traditionelles Familienunternehmen. Es wird von der dritten Generation der Familie Bloch (wie z.B. Kambly) geführt.

Das Unternehmen wurde 1929 gegründet und hatte seinen Sitz zunächst in Bern. 1935 wurde die Produktion in eine ehemalige Papierfabrik am Fluss Suze in Courtelary verlegt.

Interessante Informationen erfahrt ihre während der Tour nicht nur auf großen Tafeln, sondern auch auf kleinen Etiketten, so dass ihrunbedingt einen Blick unter die „Deckel“ werfen solltet. Ihr erfahrt unter anderem, warum es eine gute Idee war, Schokoriegel zu verkleinern, oder wo Herr Bloch auf den Namen Ragusa-Schokolade kam. Oder wie ging das Unternehmen mit der Situation um, als Mitarbeiter von den nahegelegenen Uhrenfabriken „abgeworben“ wurden.

Möchtest du dich wie eine Italienerin oder ein Italiener fühlen, die oder der auf dem kultigen Vespa-Scooter zur Arbeit in einer Schokoladenfabrik kommt? Dann zieh dein Ticket, scanne es ein und lass dich als Souvenir fotografieren (das Foto kannst du dir am Ende der Ausstellung per E-Mail zuschicken lassen).

Wie ich zu Beginn dieses Beitrags erwähnt habe, sind die Flaggschiffe des Unternehmens Schokoriegel, Ragusa und Torino. Ragusa, das ganze Haselnüsse und Haselnusscreme enthält, kam 1942 zur Welt und wurde fast über Nacht zur Sensation. Im Jahre 1948 entwickelte das Unternehmen eine weitere Innovation, die gefüllte Schokolade Torino (und ihr vermutet richtig, dass sie nach der italienischen Stadt Turin benannt wurde 🙂 ).

Im Jahr 1959 trat Rolf Bloch in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Direktor des Unternehmens. Er nutzte seine Kenntnisse von London und New Your Praktikum (in Kakaofirmen und Werbeagenturen) und gründete eine Werbeabteilung im Unternehmen.

In diesem Teil der Ausstellung können die Kinder versuchen, einen kurzen Werbefilm auf mehreren Tablets zu animieren (die Jüngeren mit Hilfe ihrer Eltern oder älteren Geschwister). Das Ergebnis können sie sich dann per E-Mail zuschicken lassen.

Aber auch die klassischen Buntstifte kommen nicht zu kurz: Mit ihnen können die Kinder ihre eigene Schokoladenverpackung gestalten.

Im Jahr 2005 übernimmt sein Sohn Daniel Bloch die Geschäftsführung, und unter seiner Leitung kommt das Unternehmen 2014 mit einer weiteren Innovation – Ragusa Blond Schokolade. Und Torino Blond folgt bald 🙂

Produktion

In diesem Bereich erfahren die Besucher, wie Schokolade hergestellt wird – von der Kakaobohne bis zum Schokoriegel.

Hier fliesst Schokolade und man kann „Maîtres chocolatier“ sehen.

Degustation

Während der Führung durch das Besucherzentrum konnten wir ausgezeichnete Schokolade probieren. Unmittelbar nach der Bezahlung des Eintritts erhielten wir eine Schokoladenpraline und probierten dann die cremige Ragusa.

In der Produktion haben wir die notwendigen Rohstoffe für die Herstellung von Schokolade (Nüsse aus der Türkei und Mandeln aus Kalifornien) verkostet, und schließlich natürlich die ausgezeichneten Ragusa und Torino (ein so angenehmer Unterschied im Vergleich zu Swiss Chocolate Adventure, über den ich vor kurzem hier geschrieben habe).

Kinos

Am Ende der Ausstellung könnt ihr zwei Kinos betreten. Der linke Raum wurde in einen Spielraum mit Joysticks umgewandelt, in dem man mit seinen Kindern „gamen“ kann. Im zweiten Raum (Achtung: man kann den Eingang leicht verfehlen; er befindet sich hinter der Blumenschaukel) kann man eine ansprechende animierte Panoramaprojektion sehen. Meiner Meinung nach erzählt sie allegorisch die Geschichte des Unternehmens (der Film dauert etwa zehn Minuten, und die Pause zwischen den Projektionen beträgt 5 Minuten).

der Blumenschaukel

Laden und Café

Ihr könnt nicht gehen, ohne eine Schokolade oder ein anderes Souvenir zu kaufen (z.B. Ragusa Lippenbalsam, hmmm …. :)).

Das Café bietet viele warme und kalte Getränke (z.B. hausgemachter Eistee), lokale Spezialitäten, Sandwiches, Salate und andere Leckereien.

Während ihr etwas von der Speisekarte genießt, können sich die Kinder in der Kinderecke aufhalten – wo sie mit Holzzügen spielen, mit Kreiden oder Buntstiften zeichnen, Bücher anschauen oder mit Bauklotzen etws bauen können.

Alternativ kann man die Kinder auch auf dem Spielplatz „rauslassen“.

Escape game

Seit unserem letzten Besuch gibt es auch ein neues Escape Game namens “ Das Geheimnis der goldenen Haselnuss“. Das Spiel ist für 4 Spieler ab 10 Jahren gedacht (mindestens ein Erwachsener muss dabei sein). Im Spiel geht es darum, mit vereinten Kräften den Plan der Bösewichte Dr. Artifice und Professor Meandra Pipeau zu vereiteln, die die süsse Welt der Schokolade bedrohen. Der Preis beträgt CHF 99. Weitere Informationen sind auf der Webseite zu finden.

Meine Eindrücke

  • Die gesamte Ausstellung entspricht den Anforderungen der Gegenwart – sie ist modern, interaktiv, voller Touchscreens und visueller Wahrnehmungen. Gleichzeitig behält sie einen Hauch von „guter alter Zeit“, vor allem dank zeitgenössischer Fotografien.
  • Mir hat es gefallen, dass die Ausstellung trotz aller Annehmlichkeiten der modernen Zeit nicht „unpersönlich“ war. Man könnte das angenehme Personal oder den „Maître Chocolatier“ nach allem fragen.
  • Der Platz ist rollstuhlgängig, ihr könnt mit dem Kinderwagen leicht dorthin gelangen. Es gibt einen Wickeltisch auf den Toiletten, eine Kinderspielecke im Café und einen Kinderspielplatz draussen.
  • Alle Informationen sind in Französisch, Deutsch und Englisch.
  • Wir verbrachten etwa anderthalb Stunden im Besucherzentrum. Natürlich, dann haben wir einige Zeit im Laden verbracht 😉 Ich denke, wir wären länger hier gewesen, wenn das Wetter besser gewesen wäre und die Kinder den Spielplatz ausprobiert hätten.
  • Wenn ich mit den  CaillerAeschbach ChocolatierMaestrani ChocolariumLindt Home of Chocolate Schokoladenfabriken vergleichen müsste (die wir haben schon besucht), ist Camille Bloch wahrscheinlich an der Spitze (und glaubt mir, das ist kein gesponserter Beitrag – obwohl es mir nichts ausmacht, wenn ich eine Schachtel voller Ragusa Blond erhalten würde;). )

Und was ist mit euch? Habt ihr CHEZ Camille Bloch bereits besucht? Was waren eure Eindrücke? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eine Nachricht hinterlassen würdet! Und vergesst nicht, dieses Bild für später pinnen!

Kategorien: im Kanton Bern, Kultur-Museen, Schokoladenfabrik, Schweiz
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Autorin

Hana Hurábová

4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Eduard J. Belser
    18.11.2021 18:21

    Die Camille Bloch Kirsch ohne Zuckerkruste ist meine Favoritin. Spannend und typisch für den Jura wäre auch eine chocolat de fee verte mit einem würzigen Absintlikör gefüllt.

    Antworten

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